Interview-Trilogie: «Mehrfachbelastung und Pflegeberuf»
Drei Pflege-Expertinnen – sieben unterschiedliche berufliche und private Tätigkeiten. Wie die drei Frauen im Alltag geschickt mit Doppelanstellung und / oder Familie umgehen und alles unter einen Hut bringen, erzählen sie der ALUMNI-Redaktion im Interview. Im dritten und letzten Interview geht es um eine Dreifachbelastung: Mutterschaft und gleichzeitige Ausübung zweier unterschiedlicher Berufe in der Pflege.

Sibylle Umberg ist 35 Jahre jung, verheiratet und Mutter einer 3 1/2 jährigen Tochter. Sibylle arbeitet zu 30% am BZ Pflege als Lehrperson mit Zusatzaufgabe Koordination LTT* und zu 30% als Pflegefachfrau in der Bettenabteilung der viszeralen Chirurgie und Medizin am Inselspital. Die Ausbildung zur Pflegefachfrau HF hat sie vor längerer Zeit am Lindenhofspital absolviert. Aktuell befindet sie sich in Weiterbildung zum eidg. Fachausweis Ausbildnerin.
*LTT steht für: Abteilung Lernbereich Training und Transfer am BZ Pflege.
ALUMNI-Redaktion: Neben deiner Anstellung am BZ Pflege als Koordinatorin LTT übst du den Beruf als Pflegefachfrau «am Bett» im Spitalbetrieb aus, und du bist auch «Mami». Mit welchen organisatorischen Herausforderungen bist du in deiner heutigen Dreifachrolle konfrontiert?
Sibylle: Die beiden beruflichen Anstelllungen hatte ich bereits, bevor ich vor vier Jahren Mutter wurde; ich war also damit schon geübt. Jede der drei Rollen ist spannend, sie parallel auszuüben ist sehr herausfordernd. Die Schwierigkeit besteht darin, allen Bereichen gerecht zu werden und die Balance zwischen den unterschiedlichen Rollen zu halten. Um den familiären Ansprüchen gerecht zu werden, achte ich darauf, dass ich in der Spital-Praxis keine zu langen Arbeitsphasen habe, also nicht mehr als drei bis vier Tage hintereinander arbeite. Glücklicherweise kann ich die Arbeitsplanung im Spital selbst vornehmen, so kann ich den Lehrplan vom BZ Pflege mitberücksichtigen. Für meine Tochter ist es wichtig, dass ein gleichbleibender Rhythmus besteht und sie mehrere Tage hintereinander am selben Ort ist und dieselben Bezugspersonen hat.
Eine weitere grosse Herausforderung besteht darin, meine persönlichen und eigenen Interessen nicht zuhinterst anzustellen und auch dafür Zeitfenster einzuplanen und sie zu nutzen.
Wie erlebst du die Umstellung auf deine jeweilige berufliche Rolle und die unterschiedlichen Arbeitgeberkulturen? Gelingt es dir, dich von den beruflichen Tätigkeiten abzugrenzen, wenn du in die Mutterrolle schlüpfst?
